Enges Gedränge

Der Pechvogel des Tages war Thomas Lindner. Schon zum zweiten Mal hintereinander musste er nach seiner, wie man es im Außenministerium wohl formulieren würde, "hunderttausende von Kilometern" langen Anreise aus Pfaffenhofen feststellen, dass er keinen Gegner hatte. Wir interpretieren das kühn wie folgt: Thomas hat inzwischen eine derartige Reputation als furchtloser Kämpfer, dass sich niemand mehr traut, gegen ihn anzutreten.

Noch eine Anlehnung an ein Zitat: "Wer zu spät kommt, der gewinnt als erster". Um korrekt zu sein, Kilian Norkus kam nicht zu spät, aber spät in die Arena, vermochte dafür aber auch als erster seine Partie mit dem vollen Punktgewinn abzuschließen (von Thomas einmal abgesehen).

Bis zum dritten Lechhauser Punkt, den Christian Malmer mit einem doppelten Läufermatt sicherstellte, lief also alles ganz locker ab. Danach wurde es nur etwas schwieriger.

Osman  Yagci machte ein gutes Spiel. Trotz ungleichfarbiger Läufer, aber mit 2 Bauern mehr, sicherte er das 4 : 0. Was Valentin Usselmann spitzbekam und seinem Gegner in ausgeglichener Stellung flugs ein Remis anbot. Etwas überrascht nahm dieser sofort an. Möglicherweise hatte er in dem Moment noch gar nicht realisiert, dass dies den Mannschaftskampf endgültig entscheiden würde.

Im Besitze eines Mehrbauern schien auch Franz Harlacher auf dem Gewinnwege zu sein, aber gab sich dann doch mit einem Remis zufrieden.

Die beiden Schlusspunkte setzten dann doch noch die Schachfreunde. Yilmaz Yagcis etwas zu passives Spiel wurde bestraft, nach einem Turmverlust durfte er aufgeben. An einem ausgewachsenen Gemetzel war schließlich Konstantin Fink beteiligt. Sein zunächst vielversprechender Angriff wurde dann doch abgewehrt, und dem Gegenangriff mit Dame und Springer konnte er dann seinerseits nicht mehr standhalten.

Aber was soll’s, endlich einmal ein wichtiger Sieg gegen die Schachfreunde. Und was fällt besonders auf? Es war nicht(!) Valentin, der als letzter am Brett saß.

Einen Spieltag vor Schluss haben wir, ähnlich wie in der Kreisliga 1, ein hübsches Gedränge an der Tabellenspitze. Caissa geht mit Vorteil in die letzte Runde und dürfte gegen die Schachfreunde die günstigsten Chancen haben. Im Kampf um den wichtigen zweiten Rang aber bleibt es eng. Lechhausen tritt bei der SG Augsburg an, muss dort aber gewinnen. Thierhaupten, obwohl nun aus dem Aufstiegsrennen ausgeschieden, könnte gegen Kriegshaber 5 das Zünglein an der Waage spielen.